16. Oktober 2016

13. Internationales KinoKabaret Berlin 20.-30. Oktober

 

Erschafft eigene Kurzfilme in 2 x 4 Tagen!     www.kinoberlino.de

Europas große aktive Filmwerkstatt öffnet erneut ihre Türen vom 22. bis 30. Oktober 2016 in Berlin  Friedrichshain-Kreuzberg. Der auf Filmfestivals meistgespielte Regisseur Dave Lojek ermöglicht mit seinem frischen KinoBerlino-Team 100 Talenten aus 20 Ländern, ihre eigenen Werke in machbaren Genres zu produzieren. Fiktion, Animation, Experiment, Musikvideos und Dokumentationen sind beliebt.

Anmelden dürfen sich alle Volljährigen, die darauf Lust haben und sich am Medium Autorenfilm üben wollen. Dazu zählen die Bereiche Drehbuch, Produktion, Schnitt, Ton, Regie und Bildgestaltung ebenso wie Schauspiel, Tanz, Pantomime, Musik, Animation, Ausstattung, Kostüm, Effekte und Maske. Englisch und Deutsch sind die Festivalsprachen. Das Ferienlagergefühl entsteht durch entspanntes Netzwerkeln.

Garniert hat das KinoBerlino Organisationsteam die Veranstaltung mit wertvollen Seminaren und Workshops unter der Leitung erfolgreicher Experten aus den Sparten Kamera, Filmton, Regie, Schnitt, Schauspieltraining, Agenturfotografie und Festivalverleih. Zum Bergfest wird gegrillt.

Mehr Informationen zum Ablauf: http://kinoberlino.tumblr.com/kinokabaret
Das Anmeldeformular sollte online ausgefüllt werden: http://bit.ly/KB-2016 

Die Kurzfilme werden nach der Kinopremiere für ein Jahr 3x wöchentlich im deutschen Fernsehen ausgestrahlt und online verbreitet in der weltweiten KINO Gemeinde.

Der besondere Reiz des Festivals entsteht aus Zusammenarbeit, Aufregung, Zeitknappheit und Ambitionen der Kreativen. Sie dürfen ihre Künste mit der Unterstützung vieler Sponsoren ohne jeden Wettbewerbsdruck entwickeln, sollen jedoch auch Qualität erreichen. Darin liegt der Kern unseres wachsenden Erfolges. Zu gewinnen gibt es vor allem den würzigen Geschmack echter Erfahrung beim Filmen und das süße Rauschen des Applauses im Kino. Getreu dem Motto: Kollaboration statt Konkurrenz.

Der Spaß kostet 40 € für eine und 70 € für beide Runden. Gesunde Grundverpflegung, Unterbringung für Anreisende bei den Berlinern, Zugang zum Schnittlabor und professionellen Tonstudio, Filmtechnikausleihe und ein weltweites Netzwerk aus über 10 000 aktiven Filmtalenten sind inbegriffen. Wer anreisende Gäste bei sich aufnimmt, bekommt 10 € pro Runde Rabatt.

Im Jugendclub ELOK als Festivalzentrum (Nähe S-Ostkreuz) und der ganzen Stadt Berlin als Drehorte werden die Arbeiten produziert. Anschließend bekommt das Publikum sie frisch im Kino Moviemento Kreuzberg am 25. Oktober und im Kino Central Mitte am 29. Oktober um 22 Uhr in je zwei Kinosälen präsentiert.

Der Festivaldirektor und Produzent Dave Lojek liebt die flinke Kurzfilmerei sehr. Er bietet auch monatlich am letzten Donnerstag den Kolleginnen ein beliebtes Forum in Deutschlands ältestem Kino für ihre Werke. Dort testen sie beim Open Screening an jedem letzten Donnerstag ihre Visionen auf Publikumstauglichkeit. Die Filmstadt Berlin brodelt im Untergrund.

Lojeks eigene Arbeiten liefen 822 Mal auf über 566 internationalen Filmfestivals, gewannen 85 Preise, wurden im Fernsehen ausgestrahlt, begeistern ein Millionenpublikum: http://vimeo.com/apeiron

MATERIAL & MEDIEN:

Homepage: www.kinoberlino.de
Beschreibung: http://kinoberlino.tumblr.com/kinokabaret
Anmeldung: http://bit.ly/KB-2016
Fotomaterial zur Publikation: http://kinoberlino.de/kb_pics/Pressematerial_KinoBerlino_2016.zip
Fotogalerien online: http://kinoberlino.tumblr.com/fotos 
Meriten des Festivaldirektors: http://j.mp/D_Lojek

Postadresse: Jugendclub ELOK · KinoBerlino Büro · Laskerstr. 6 - 8  · 10245 Berlin
Pressekontakt: kinoberlino@gmail.com
Hashtags: #kinoberlino #kinokabaret #kurzfilm #workshop #festival #berlin #dreh #kreativ #medien #film
Interviewanfragen (Deutsch & Englisch) an Dave Lojek: 0175 8330587
Europäischer Kino-Kalender: www.kinokabaret.org

SPONSOREN & PARTNER:
 ELOK Jugendclub + Kino MOVIEMENTO + APEIRON FILMS + ALEX TV + 25p *cine support + Rock'n Roll Rental + SAE Institute + MG Rizzello's Music for Film + LEMONAID + ChariTea + WWS Berlin + BERLINER FILMFESTIVALS + CPU NET + Video- und Filmverband Berlin / Brandenburg + Quartiermeister + Backlight Rental + SPOTROCKER

12. Oktober 2016

Italian Film Festival Berlin: 6.-9. Oktober 2016



Bericht: Sandra Saatmann



Die „Angstlust“ dreht mit
Mit einem Film Del Dopoguerra, der Nachkriegszeit, so witzelte Paolo Virzi, würde das Filmfest ja eröffnet, er könne sich gar nicht mehr genau an seinen dritten Streifen OVOSODO erinnern. Aus dem Jahre 1997 ist dieser rasante Coming-of-Age-Film, der mit seinen schnellen Dialogen für etliche Lacher an diesem Eröffnungs-Donnerstag sorgt. 
 
Beim Publikumsgespräch mit dem 52 jährigen Toskaner jedenfalls bebt der Kinosaal des Babylon als Virzì von seiner Begegnung mit Silvio Berlusconi erzählt: Italiens Ex-Ministerpräsident schnitt Apfelstückchen, strich sich über das Toupet und wollte vom Regisseur ernsthaft wissen, ob er gut aussehe.
Klinische Personen, die interessieren ihn, Menschen die abweichen von der Norm. Ob Bobo Rondelli, ein toskanischer Chansonnier aus Livorno so eine klinische Person ist? Die Dokumentation L'UOMO CHE AVEVA PICCHIATO LA TESTA versucht es herauszufinden, Zeitzeugen und Freunde kommen zu Wort und natürlich auch der Mann mit der Stimme zum Niederknien. Ein Experiment über einen in Deutschland recht unbekannten Sänger aber noch viel mehr ein Dokument der Verehrung des Regisseurs für diesen außergewöhnlichen Mann.
Ach ja die Angstlust: Die dreht mit, bei jedem neuen Film ein wenig mehr als beim alten, verrät uns Virzì. Die Angst, das Publikum, die Schauspieler und sich selbst zu enttäuschen, und ein erregendes Gefühl dabei zu erleben, es dennoch immer wieder zu tun.

Italien-Bad der Gefühle
Jedenfalls ist der Donnerstag nur der Auftakt für eine große Retrospektive zu Virzìs Filmen. Bis Ende November werden insgesamt sieben seiner Filme in drei Kinos in Berlin gezeigt. 
Man geht ja sowieso auf so ein Festival, weil man wie auf einem Kurzurlaub im eigenen Land eintauchen will in den Kosmos eines anderen Landes, in seine Geschichten und Landschaften, weil man seine Menschen sehen, seine Sprache einsaugen will. Und das kann man wunderbar bei diesem Festival, das zehn frische Filme aus Italiens vergangener Kinosaison mitbringt, verteilt auf drei Tage und dadurch recht arbeitnehmerfreundlich stattfinden kann. Nicht um 9:00 Uhr morgens sondern zumindest am Freitag erst ab 17 Uhr.
Das Italian Film Festival Berlin gewährt Einblicke in die aktuelle Kinolandschaft des Stiefels und auch, wer der Sprache nicht allzu mächtig ist, der hat dank englischer Untertitel und dank des wieder einmal hervorragenden Dolmetschers Johannes Hampel einen ebenso großen Genuss bei der Veranstaltung. 
 
Auch wenn ich nicht alles sehen konnte, da viele Filme, wie es sich für ein Festival eben so gebührt, parallel liefen, so sei doch Officina Berlino hervorgehoben. Eine Studie über Italiener in der deutschen Hauptstadt, erzählt anhand einer kleinen Geschichte um ein geklautes Fahrrad, das die Schicksale mehrerer Berlin-Bewohner miteinander verwebt. Mitunter angenehm philosophisch schildert Officina Berlino die Liebe der Italiener zur Hauptstadt, die „einzige Stadt der Welt, die es vermag, ins uns den Wunsch zu wecken, einen Teil in uns zu suchen, der uns glücklich macht.“

Erstmalig auf der deutschen Kinoleinwand auch: Der Film Fai bei sogni des Regisseurs Marco Bellocchio. Wie ist es, wenn man als kleiner Junge seine Mutter verliert? Eine große Leere, ein großes Fragezeichen, vor allem weil der kleine Massimo, als Erwachsener gespielt von Valerio Mastandrea, nie wirklich überzeugt ist, dass seine Mutter tatsächlich einen plötzlichen Herzstillstand hatte, wie ihm alle weis machen wollen. Wie aber geht man mit der Wahrheit um, die man als Erwachsener endlich erfährt? Darf sich Wut in die jahrelange Trauer mischen? Wie brüchig wird das heroisierte Bilder der eigenen Mama, nach all den Jahren, in denen die Erinnerung wie in einer Schachtel eingesperrt war. Ein Film, der einen noch lange zum Nachdenken anregt, besonders wenn man Kinder hat.
 
Dass die Italiener ihren Papa, ihren Papst, lieben, ist sowieso klar. Deshalb gab es jetzt aus Daniele Lucchettis Hand einen ersten Papst-Franziskus-Film Chiamatemi Francesco, der Deutschlandpremiere hatte. Ganz linear erzählt uns der Film, wer Jorge Mario Bergoglio war, bevor er Papst wurde, beleuchtet sein Tun während der Militärdiktatur ohne zu kritisieren. Man merkt, da war ein Regisseur am Werk, der Papa Francescos Tun in großem Maße schätzt – die Historie ist sehr wuchtig, der innere Werdegang Bergoglios kommt leider zu kurz.

Und es wäre nicht das Festival der Kinoschlager wenn nicht DER Blockbuster schlechthin mit von der Partie wäre. Über 52 Millionen Euro hat die Checco Zalone-Klamotte Quo Vado? In Italien eingespielt, und damit sogar Star Wars übertrumpft. Bei uns ist der Streifen seit Ende September unter dem Titel Der Vollposten zu sehen. Checco Zalone spielt Checco Zalone, der eine Festanstellung im öffentlichen Dienst hat und dessen Leben reichlich erschüttert wird, als die Regierung beschließt, Bürokratie abzubauen und ihn dafür in der Welt herumzuschicken. Kritik an den Kleinen, Kritik an den Großen, an den Bewahrern genauso wie an den Erneuerern – das ist Zalones Erfolgsrezept, mit dem er bei seinen Landsleuten wieder ins Schwarze getroffen hat.

Der Papst, die Mama, das Kind, ein lesbisches Paar (Io e Lei), ein Dokumentarfilm über den kauzigen Balladen- Sänger Vinicio Capossella (Nel paese die Coppoloni) und vieles mehr. Der Kessel war bunt und interessant.
Für kommendes Jahr haben die Organisatoren noch mehr Filme, Events und Veranstaltungen geplant. Man darf sich jetzt schon auf nächsten Oktober freuen.